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Der künftige Schwerpunkt des Projekts soll auf der Zusammenstellung der Gemälde Cranachs liegen. Dabei wird unter besonderer Berücksichtigung der edierten Forschungsergebnisse von Friedländer/ Rosenberg, Koepplin/ Falk, Schade sowie der neueren Forschung der Bestand akualisiert und durch technologische Untersuchungsergebnisse und [[IRR]] ergänzt. Ziel soll ein umfassendes Werkverzeichnis mit hoch auflösenden Bilddaten sein, das sich ständig aktualisiert. |
Der künftige Schwerpunkt des Projekts soll auf der Zusammenstellung der Gemälde Cranachs liegen. Dabei wird unter besonderer Berücksichtigung der edierten Forschungsergebnisse von Friedländer/ Rosenberg, Koepplin/ Falk, Schade sowie der neueren Forschung der Bestand akualisiert und durch technologische Untersuchungsergebnisse und [[IRR]] ergänzt. Ziel soll ein umfassendes Werkverzeichnis mit hoch auflösenden Bilddaten sein, das sich ständig aktualisiert. |
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== Aktueller Aufsatz == |
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'''Über die Herkunft des Signets und späteren Wappens Lucas Cranachs d. Ä.''' |
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Im Zusammenhang mit der neusten Forschung über Datierung, Chronologie der Werke sowie Händescheidung im Gesamtwerk Lucas Cranachs d. Ä. kommt man nicht um die Frage herum, wie Cranach zur wohlbekannten [[Cranach-Signet|Schlange mit Krone, Ringlein und Drachenflügeln]] gekommen ist und wo seine Vorlagen zu suchen sind. Hierbei spielt die Erstverwendung des Schlangenemblems eine wichtige Rolle, denn gerade in der Anfangszeit des „greifbaren“ Cranach ist ein Findungsprozess auszumachen, der nicht nur für die Chronologisierung von Cranachs Frühwerken von Bedeutung ist. Gleichzeitig gibt diese Forschung uns möglicherweise Hinweise darauf, wo der bislang unbekannte Cranach vor 1500 zu suchen ist. Zwei mit der Jahreszahl 1506 datierte Holzschnitte (Venus und Amor, hl. Christophorus) sollen nach heutiger Meinung nicht 1506, sondern 1509 entstanden sein, da sie die Schlange tragen, von der angenommen wird, dass sie erst ab Verleihung des Wappenbriefes im Januar 1508 verwendet wurde. Auf diesem ''Terminus post quem'' (nicht vor...) basiert somit die Datierung wichtiger Werke aus der Frühzeit Cranachs, insbesondere aus der wenig belegten Anfangszeit von Cranachs Anstellung am kurfürstlichen Hof in Wittenberg im Jahr 1505... [[Benutzer:MichaelHofbauer/Über die Herkunft des Signets und späteren Wappens Lucas Cranachs d. Ä.|[weiter lesen]]] |
Im Zusammenhang mit der neusten Forschung über Datierung, Chronologie der Werke sowie Händescheidung im Gesamtwerk Lucas Cranachs d. Ä. kommt man nicht um die Frage herum, wie Cranach zur wohlbekannten [[Cranach-Signet|Schlange mit Krone, Ringlein und Drachenflügeln]] gekommen ist und wo seine Vorlagen zu suchen sind. Hierbei spielt die Erstverwendung des Schlangenemblems eine wichtige Rolle, denn gerade in der Anfangszeit des „greifbaren“ Cranach ist ein Findungsprozess auszumachen, der nicht nur für die Chronologisierung von Cranachs Frühwerken von Bedeutung ist. Gleichzeitig gibt diese Forschung uns möglicherweise Hinweise darauf, wo der bislang unbekannte Cranach vor 1500 zu suchen ist. Zwei mit der Jahreszahl 1506 datierte Holzschnitte (Venus und Amor, hl. Christophorus) sollen nach heutiger Meinung nicht 1506, sondern 1509 entstanden sein, da sie die Schlange tragen, von der angenommen wird, dass sie erst ab Verleihung des Wappenbriefes im Januar 1508 verwendet wurde. Auf diesem ''Terminus post quem'' (nicht vor...) basiert somit die Datierung wichtiger Werke aus der Frühzeit Cranachs, insbesondere aus der wenig belegten Anfangszeit von Cranachs Anstellung am kurfürstlichen Hof in Wittenberg im Jahr 1505... [[Benutzer:MichaelHofbauer/Über die Herkunft des Signets und späteren Wappens Lucas Cranachs d. Ä.|[weiter lesen]]] |
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== Aufsatz-Archiv == |
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*[[Benutzer:JanWittmann/Seiner Zeit weit voraus|Jan Wittmann: Seiner Zeit weit voraus]], in: Kunst und Auktionen, Nr. 2 / 2008 |
*[[Benutzer:JanWittmann/Seiner Zeit weit voraus|Jan Wittmann: Seiner Zeit weit voraus]], in: Kunst und Auktionen, Nr. 2 / 2008 |
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Version vom 9. Juni 2010, 01:31 Uhr
Cranach.net ist die privat initiierte Forschungsdatenbank von cranach-research.de zum künstlerischen Werk Lucas Cranachs des Älteren, seiner Werkstatt und Umgebung. Ziel ist der Austausch innerhalb des interdisziplinären Netzwerks, der online in diesem Wiki stattfinden kann, in das alle berechtigten Wissenschaftler(innen) Texte und Bilder einbringen und sich innerhalb der Projektumgebung über ihre eigene Forschung austauschen können. Das Arbeiten findet online und vernetzt statt. Cranach.net fühlt sich wissenschaftlichem Arbeiten und Kollegialität gleichermaßen verpflichtet. Anfragen zu Mitarbeit sowie Anregungen jeglicher Art sind willkommen! | ||||||||
Öffentlicher BereichZeichnungenDer gegenwärtige Schwerpunkt der Projektarbeit liegt im Bereich der Zeichnungen. Insgesamt wurden bereits über 300 Cranach oder seinem Umfeld zugeschriebene Zeichnungen erfasst. Eine törichte Jungfrau (R 1).BildbeschreibungEine junge Frau, leicht nach links gewandt, den Blick jedoch nach rechts richtend. In der linken Hand eine ausgebrannte Öllampe, aus der sich ein Rest Öl ergießt. In der rechten Hand ein angedeuteter Gegenstand. Größe191 x 121 mm (Koepplin 1974, Erichsen 1994, Messling 2010, gnm.de 2022), 190 x 117 mm (Girshausen 1936), 190 x 118 mm (Rosenberg 1960, Jahn 1972) TechnikSchwarze Feder, grau laviert und weiß gehöht auf gelb-bräunlich grundiertem Papier mit Wasserzeichen Waage im Kreis (nur zur Hälfte sichtbar). Auf der Rückseite eine schlecht erkennbare Zeichnung. BemerkungenDie ältere Literatur sieht die Figur im Zusammenhang mit dem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (Matthäus 25, 1-13),[1] das als Parabel der Vorbereitung auf das Reich Gottes den Unterschied zwischen Auserwählung und Verdammnis aufzeigt. Es wurde in der alten katholischen und später in der lutherischen Leseordnung am letzten Sonntag eines Kirchenjahres (Ewigkeitssonntag) als Sonntagsevangelium gelesen. Das unsignierte Blatt wurde von Elfried Bock im Germanischen Museum in Nürnberg entdeckt und Cranach zugeschrieben. Girshausen (1936) erkannte in der Art der Darstellung den „kernigen bayerischen Menschenschlag“ sowie die unruhig gekräuselten Faltenpartien, die im Frühwerk Cranachs (so auch auf dem Stephanus-Holzschnitt von 1502) häufiger anzutreffen seien, während die Lavierungstechnik eher den späteren Zeichnungen entspräche. Girshausen bleiben dennoch Zweifel an den charakteristischen Spezifika, so dass er eine sichere Zuschreibung ablehnt. Dieter Koepplin bemerkt, dass die Zeichnung motivisch auf die Kupferstiche Martin Schongauers mit ihren Einzelfiguren der „klugen und törichten Jungfrauen“ verweist und bereits den bei Cranach später häufig dargestellten Typus des Hoffräuleins (u. a. FR 150 (1932)) vorbereitet. Anhand der technischen Ausführung des kranzförmigen, in flüchtigem Pinsel angelegten Gegenstandes rechts (Graulavierung) schließt Koepplin, dass der Federzeichnung diese Lavierung vorausgehen müsse und deshalb die Federzeichnung zur Fixierung der Form diente. Die Hell-Dunkel-Manier sieht Koepplin in der Zeichnung des Hl. Georg (R A3) verfeinert. Johannes Erichsen (1994, in: Grimm/Erichsen/Brockhoff, S. 249) bezeichnet die weiß gehöhte Federzeichnung als die Arbeit, die unsere Vorstellung von Cranachs frühem Stil weitgehend geprägt hat. Er sieht darin Stilverwandtschaften mit italienischen Vorbildern, die auch der junge Dürer kopiert hat. Er fragt sich, ob nicht Dürers gezeichnete Kopien nach italienischen Kupferstichen als Voraussetzung für die Entstehung der Zeichnung Cranachs anzusehen seien. Ursula Timann (1994, in: Grimm/Erichsen/Brockhoff) vermutet, dass es sich bei der Zeichnung um ein autonomes Werk handelt, das keine Vorstudie zu einem Gemälde o. ä. ist. Als Chatrakteristikum für Cranachs Frühwerk nennt sie die „sich am Boden knüllenden, teigig wirkenden Falten der in parallelen Röhrenformen gegliederten Rockpartie“. Analoge Faltendarstellungen finden sich auf dem frühen Holzschnitt mit der Ölbergszene in New York und im Gewand des Hl. Stephan aus dem Passauer Missale von 1502. Ebenso sind Augen- und Nasenpartien der abgebildeten Personen auf diesen frühen Arbeiten ähnlich. Hofbauer (2010): Gemäß Koepplins Hinweis auf den Typus des Hoffräuleins, der im Zusammenhang mit dem Wittenberger Hof entstanden ist, wäre auch ein motivischer Zusammenhang mit der Anstellung Cranachs am kurfürstlichen Hof denkbar, was eine etwas spätere als die vorgeschlagene Datierung rechtfertigen würde. Diesem Argument könnte die Art der Ausführung mit ihrer sauberen Trennung und Gewichtung der linearen Grundzeichnung als auch der weißen Höhungen entsprechen. Diese finden sich im selben Duktus wieder auf den 1506 datierten (und auch entstandenen), in Clair-obscur-Technik entstandenen Holzschnitten der Venus mit Amor und des Hl. Christophorus. Es ist nicht auszuschließen, dass die Zeichnung der törichten Jungfrau (vgl. Marienalter in der Stadtkirche Waldeck, linker Flügel außen) ein Entwurf für einen zweifarbigen Holzschnitt darstellt. Immerhin würde sich das zur Tugend mahnende Sujet gut zur Verbreitung als Holzschnitt eignen. Dasselbe gilt für profane Scheibenrisse, die (aus der niederländischen Tradition der Miniatur-Grisaillen stammend) als Alternative zu den stark konturbetonten Scheibenrissen bereits im Entwurf in Clair-obscur-Technik angelegt wurden, nachdem nicht mehr nur aneinander gesetzte Scheibenstücke, sondern auch ganze Scheiben bemalt wurden (Meder 1919, S. 351 f.). Weitere Übereinstimmungen finden sich in dem Perlendiadem der Jungfrau, das auch die Hochsteckfrisur der Venus ziert. Das geraffte, überfallende Bustier des Kleides findet sich ansatzweise auch in dem 1506 entstandenen Holzschnitt des Seelenwägers Hl. Michael. Die vorliegende Zeichnung ist malerisch ausgeführt, wobei die Linie zur Konturierung reduziert ist und in der Lavierung und Weißhöhung aufgeht. Es finden sich mehrere individualtypische Merkmale Cranachs d. Ä., die auf eine Eigenhändigkeit schließen lassen: aneinandergereihte Doppelsichelhaken an den Ärmeln, offene Schwünge in der Weißhöhung der Haare und Gewandfalten sowie Doppelsichelhaken am Hals. Die später schlüsselartig eckig geformten Gewandfalten sind noch weicher und weniger stilisiert, sie stimmen in ihrer Ausformung mit den Gewandfalten Marias der Heiligen Familie (FR 10) aus dem Jahr 1504 überein. Hieraus ergibt sich ein weiteres Argument für eine etwas spätere Datierung ab 1504. Guido Messling (2010): Die urwüchsige Gestalt einer Törichten Jungfrau trennen scheinbar Welten von den elegant-grazilen Mannequins, die heute vor unseren inneren Augen erscheinen, sobald Cranachs Name fällt. Und dennoch lässt sich auch schon der spätere, »typische« Cranach entdecken in dem flächigen Spiel der fließenden Linien, der vitalen Präsenz und dem Desinteresse an korrekter Anatomie, das die Figur demonstriert. Diese mutet in mehrfacher Hinsicht wie eine Schwester des heiligen Stephanus im Passauer Missale von 1502 (Kat. Brüssel 2010 Nr. 11) an: Mit ihm teilt sie nicht nur das Drehmoment und den offenen Mund, die beide innere Anspannung verraten, sondern auch die Bildung der Augen und der Falten, die gewächsgleich den Körper fassen und sich am Boden zu strudelartigen Gebilden aufwerfen. Technisch stellt die in zeitlicher Nähe zum Stephanus-Holzschnitt entstandene Helldunkelzeichnung einen Vorläufer des heiligen Martin dar (Kat. Brüssel 2010 Nr. 13), doch wird sie anders als dieses Blatt kaum als eigenständiges Kunstwerk geschaffen worden sein. Ob sie einst zu einer ganzen Folge von klugen und törichten Jungfrauen gehörte oder Cranach hier eine einzelne Figuren- bzw. Kostümstudie hinterließ, an der er das malerische Zusammenspiel der Weißhöhungen und der dunklen Lavierungen studieren konnte, bleibt freilich offen. Für den letztgenannten Verwendungszweck sprächen immerhin die nur kursorische Angabe der Grashalme und des ausrinnenden Öls. Auch der Kranz in ihrer Linken, der die Braut kennzeichnet, ist lediglich grau unterlegt. Das Gleichnis der fünf törichten und fünf klugen Jungfrauen, die auf ihren Bräutigam warten, findet sich im Evangelium des Matthäus (25,1–13) und wurde als Mahnung an die Gläubigen verstanden, vorbereitet vor Gott zu treten: So besaßen die klugen Jungfrauen ausreichend Öl, ihrem Bräutigam nachts zu leuchten. Funktion der ZeichnungMotivvorlage für den Holzschnitt in Clair-obscur-Technik Datierung
Provenienz
AufbewahrungsortNürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hz. 56 Literatur
WeblinksEinzelnachweise und Anmerkungen
Drei spielende Knaben. Drei spielende Knaben, British Museum Alle Zeichnungs-Einzeldarstellungen... (Übersichtsliste) Gemälde InfrarotreflektografieDer künftige Schwerpunkt des Projekts soll auf der Zusammenstellung der Gemälde Cranachs liegen. Dabei wird unter besonderer Berücksichtigung der edierten Forschungsergebnisse von Friedländer/ Rosenberg, Koepplin/ Falk, Schade sowie der neueren Forschung der Bestand akualisiert und durch technologische Untersuchungsergebnisse und IRR ergänzt. Ziel soll ein umfassendes Werkverzeichnis mit hoch auflösenden Bilddaten sein, das sich ständig aktualisiert. Bildnis Dr. Christoph Scheurl FR 22. Bildnis Dr. Christoph Scheurl FR 22 Die Bekehrung Pauli Slg. Duveen. Die Bekehrung Pauli Slg. Duveen Alle Gemälde-Einzeldarstellungen... (Übersichtsliste) DruckgrafikDie Erfassung des druckgrafischen Werks ist von der Projektleitung für die Zukunft geplant.
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