CranachNet:Über CranachNet
Was ist Cranach.net?
Cranach.net ist die Forschungsdatenbank von cranach-research.de, dem Internetportal des cranach research institute (cri), zur digitalen Aufarbeitung des Gesamtwerks Lucas Cranachs des Älteren und seiner Werkstatt. Die Projektleitung liegt bei Michael Hofbauer. Seit Januar 2010 wurden 3.828 Artikel (darunter Einzeldarstellungen zu 3.119 Gemälden und 385 Zeichnungen) erstellt und 22.155 Dateien in das Medienarchiv hochgeladen. Die Cranach.net-Statistik listet weitere Kennzahlen des Projekts.
Warum Cranach.net?
Seit der großen Cranach-Ausstellung in Dresden 1899 wurde die Forschungsarbeit zu Lucas Cranach und seiner Werkstatt durch wenige Monografien und Werkverzeichnisse zusammengefasst. Die wichtigsten Veröffentlichungen, die bis heute als Standardwerke ihre Gültigkeit behalten haben, sind der Werkkatalog von Max J. Friedländer und Jakob Rosenberg aus dem Jahr 1932, der durch Jacob Rosenberg im Jahr 1979 mit einigen Ergänzungen neu herausgegeben wurde, sowie die Zeichnungs-Kataloge von Theo Ludwig Girshausen von 1937 und Jakob Rosenberg 1960. Zur Ausstellung im Kunstmuseum Basel im Jahr 1974 veröffentlichten Dieter Koepplin und Tilmann Falk ein umfassendes zweibändiges Werk, in dem die neue Forschung dargestellt und bis dahin nicht berücksichtigte Werke zur Diskussion gestellt wurden. Fast zeitgleich erschien Werner Schades Cranach-Monografie, die mit ihrer chronologischen Auflistung von Primärquellen und autografischen Belegstücken wichtiges Handwerkszeug zur weitergehenden Forschung lieferte. Eine Reihe von Ausstellungen ergänzte mit ihren Katalogen in der Folgezeit die Forschung, wobei sich unter den diversen Ausstellungskatalogen sowohl solche mit der Darstellung von Sammlungsbeständen (z. B. die Kataloge mit den Dresdener Gemälden oder den Erlanger Zeichnungen) als auch solche mit der Darstellung aus Werken unterschiedlicher Sammlungen befinden. Hinzu kommen unzählige Einzelbeiträge geringeren Umfangs sowie Ergebnisse neuer Forschungsansätze aus den wissenschaftlichen Teilgebieten der Materialfoschung und moderner optischer Untersuchungsmethoden. Hier ist vor allem der von Ingo Sandner 1998 vorgelegte Tagungsband zur Ausstellung „Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund“ auf der Wartburg zu nennen, der sich mit der Bedeutung infrarotreflektografischer Sichtbarmachung von Unterzeichnungen auf dem Malgrund befasst.
Die aktuelle Forschung zum Werk Lucas Cranachs ist daher geprägt von einer schwer überschaubaren Anzahl von wichtigen Beiträgen und neuer Methodik, die vom einzelnen Wissenschaftler kaum noch umfassend wahrgenommen werden kann. Die Auswertung und Einbindung der einzelnen Forschungsbausteine in die Gesamtbetrachtung wird der Schwerpunkt der künftigen Forschung sein. Diesem methodischen Ansatz der Datenverknüpfung fühlt sich das Cranach Reseach Institute verpflichtet und betreibt daher das Forschungsnetzwerk cranach.net, in dem alle Informationen und Forschungsergebnisse zu allen dem Cranach-Kreis zugeschriebenen Werken gesammelt und durch Resultate aus materialtechnischen Untersuchungen, Infrarot-Reflektografie, Röntgentechnik, Computertomografie und dendrochronologischen Datierungen ergänzt werden.
Die Zusammenarbeit von Kunstwissenschaftler(innen), Geschichtswissenschaftler(innen), Restaurator(innen), Naturwissenschaftler(innen) sowie verschiedenen Museen wird angestrebt, um die Forschung durch schnelle Vergleichsmöglichkeiten innerhalb eines großen gemeinsam erarbeiteten Datenbestandes voranzutreiben und neue Denkansätze zu ermöglichen. Es ist davon auszugehen, dass mit dem Wachsen der Datenbank sowohl eine quantitative als auch qualitative Beschleunigung der Forschungsarbeit einhergehen wird, die für eine kunst- und kulturhistorische Bewertung des zahlenmäßig umfangreichen Werks der Wittenberger Cranach-Werkstatt von großer Bedeutung sein kann.
Wie funktioniert Cranach.net?
Die Projektarbeit findet online und vernetzt in diesem Wiki statt, in das alle berechtigten Wissenschaftler(innen) Texte und Bilder einbringen und sich innerhalb der Projektumgebung über ihre eigene Forschung austauschen können. Als Arbeitsplattform dient die Mediawiki-Software, die sich u.a. auch schon bei Wikipedia und verschiedenen anderen Projekten seit Jahren als stabile Lösung bewährt hat. Die Mediawiki-Software bietet eine Vielzahl von Darstellungs-, Verknüpfungs- und Diskussionsmöglichkeiten. Es gibt spezielle Bereiche für den verknüpften Aufbau von Werkmonographien und Sachthemen, für längere Artikel und Untersuchungsberichte, für die Teilnehmer- und Sachdiskussion, eine frei kategorisierbare und gemeinsam nutzbare Bilddatenbank und weitere frei strukturierbare Bereiche. Der speziell konfigurierte Cloudserver und die MySQL-Datenbank von Cranach.net sind darauf ausgelegt, praktisch unbegrenzte Text- und Bildmengen verwalten zu können. Im Gegensatz zu Wikipedia ist das Wiki von Cranach.net kein offenes System für Laien, sondern vielmehr erhalten nur die mit dem Projekt verbundenen Wissenschaftler, Forschungseinrichtungen und Museen die zum Lesen und Bearbeiten der Inhalte nötigen Zugriffsrechte.
Das Wiki wächst mit seinen Inhalten. Zur Verwaltung der eingepflegten Informationen reichte anfangs noch eine relativ einfache Kategorie- und Artikelstruktur aus. Je mehr Inhalte hinzugekommen sind, umso detaillierter konnten diese kategorisiert werden, so dass im Laufe des Projektes mittels Werkzeugen wie der Multikategorie- oder Volltextsuche inzwischen datenbankartige Recherchemöglichkeiten gegeben sind, die z. B. die Auswahl von Werken für vergleichende Untersuchungen stark vereinfachen.
Um mitwirken oder alle Inhalte einsehen zu können, müssen Sie registriert und angemeldet sein. Über das Suchfeld links haben Sie Volltextsuchzugriff über alle Inhalte der Seite. Die Hauptseite enthält Links zu Werkverzeichnissen, Werklisten und wichtigen Hauptartikeln und Hauptkategorien, von wo aus weiter durch die Inhalte navigiert werden kann. Die Projektseite gibt Anregungen zur Mitarbeit innerhalb des Projekts. Die Hilfeseite gibt Hinweise zur Gestaltung, Strukturierung und Kategorisierung von Inhalten. Ein erfahrener Administrator steht Ihnen außerdem mit Rat und Tat zur Seite.